
Kontakt
Zentrale Kustodie
Telefon: 0345 5521733
kustodie@uni-halle.de
Universitätsplatz 11 (Löwengebäude)
06108 Halle
Öffnungszeiten der Ausstellung
Mittwoch bis Sonntag
13–18 Uhr
Ausstellungen in Vorbereitung
Die gedruckte Galerie. Grafik an der Universität (1. Juli–28. September 2025)

Les chevaux d'Apollon (MLU-KK039/008)
Das 1820 gegründete Kupferstichkabinett unserer Universität zählt zu den ältesten und umfangreichsten Druckgrafiksammlungen an deutschen Universitäten. Bis zur Durchsetzung der Fotografie waren Kupferstiche und Radierungen die wichtigsten Reproduktionstechniken. In Lehr- und Studiensammlungen ersetzten sie das Original. Eine kunstgeschichtliche Ausbildung an den Universitäten wurde so erst möglich.
Anhand von Grafiken aus unserer Universitätssammlung vermittelt die Ausstellung Herausforderungen und Möglichkeiten der Übertragung von Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen in das kleine Format der meist schwarz-weißen Drucke. Thematisiert wird auch die Verflechtung zwischen den Schwerpunkten der Sammlung und dem kunsthistorischen Kanon.
Umgesetzt wird die Ausstellung von Studierenden der Kunstgeschichte im Mastermodul Ausstellungspraxis in Zusammenarbeit mit der Zentralen Kustodie.
HÖLTZERS PERSIEN // UPDATE IRAN. Das fotografische Werk von
Ernst Höltzer trifft auf iranische Gegenwart (Oktober 2025–Frühjahr
2026)

Geber © Ernst Höltzer
Mit dem fotografischen Werk von Ernst Höltzer (1835–1911) wird ein weitgehend unbekannter kulturhistorischer und künstlerischer Schatz erstmals zusammenhängend und wissenschaftlich präsentiert. In der Zusammenschau mit aktueller iranischer Fotokunst offenbart sich erstaunliche Relevanz: Biographie und Höltzers bieten einen faszinierenden Einblick in das 19. Jahrhundert als Ausgangspunkt von geopolitischen Konflikten und Diskursen der Gegenwart.
Durch Höltzers berufliche Einbettung in die politisch indirekte, jedoch wirtschaftlich folgenreiche koloniale Vereinnahmung des Iran können wir in seinem Werk den Beginn von Ressourcenkämpfen nachvollziehen, die sich im 20. Jahrhundert verschärften und bis heute andauern. Die geradezu analytische Modernität seines Blicks – auch auf Geschlechterrollen – wird mit Werken zeitgenössischer iranischer Künstlerinnen kontextualisiert. Diese beziehen sich kritisch auf regionale Fotografietraditionen. Den seit 1979 anhaltenden Repressionen zum Trotz, hat sich im Iran eine ausdrucksstarke Szene der Foto- und Videokunst entwickelt. Diese operiert oft unter hohem persönlichem Risiko und wird in der internationalen Wahrnehmung fast völlig von machtpolitischen Konflikten überdeckt. Mit der Kombination von künstlerischen Zeugnissen aus zwei Epochen knüpft das Projekt an zivilgesellschaftliche Diskussionen um Diversität an – eine zeitgemäße Antwort auf Vorurteile und Intoleranz.